Pomodoro-Technik: Mehr schaffen in 25 Minuten?

Sei mal ehrlich: Wenn du am Schreibtisch sitzt und arbeitest – wie häufig machst du eine echte Pause? Arbeitsvorschriften sind da recht klar: Erst nach 6 Stunden (!) brauchst du eine Pause. Realistisch gesehen wirst du schon deutlich früher eine brauchen. Wieviel und wieoft du die arbeit unterbrechen solltest, darüber sind sich nicht alle einig. Und vielleicht bist du in diesem Kontext schon mal über die Pomodoro-Technik gestolpert: Ein Timer, 25 Minuten fokussiertes Arbeiten, dann eine kurze Pause. Dadurch werde Ermüdung vorgebeugt und mehr geschafft. Klingt in der Theorie ziemlich simple. Aber funktioniert das wirklich?

In diesem Artikel erfährst du, wie genau hinter der Methode funktioniert und wie du sie direkt in deinen Alltag anwenden kannst. Dafür habe ich einige Praxisbeispiele vorbereitet, damit du gleich siehst, wie du die Methode für verschiedene Lebensbereiche nutzen kannst. Und du wirst verstehen, welche Aufgaben sich besonders gut dafür eignen in Pomodori unterteilt zu werden und welche Herausforderungen es geben kann. Außerdem lernst du, wie du die Pomodoro-Technik so anpassen kannst, dass sie für dich wirklich funktioniert und welche Hilfsmittel und Tools dir beim fokussierten Arbeiten in Pomodori-Zeiteinheiten helfen können.

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Podcast: „Pomodoro-Technik“

Bei „Täglich grüßt der Montag“ habe ich mit Julian Deb über die Pomodoro-Technik gesprochen. Die Folge kannst du bei YouTube, Apple Podcast und Spotify anhören.

Woher kommt der Name „Pomodoro“?

Die Pomodoro-Technik geht auf Francesco Cirillo zurück und wurde in den 1980er Jahren entwickelt. „Pomodoro“ ist das italienische Wort für Tomate und bezieht sich auf seine rote tomatenförmige Eieruhr (so eine Küchenuhr, die man durch Drehen aufziehen kann). Auf der Suche nach Möglichkeiten seine Produktivität zu steigern, soll Cirillo eine solche während seiner Studienzeit verwendet haben, um sich besser zu konzentrieren.

Der Erfinder hat zu seiner Methode ein gleichnamiges Buch geschrieben. „The Pomodoro-Technique: The Life-Changing Time-Management System„* gibt es aktuell (noch) nicht auf Deutsch.

Kurz erklärt: Wie funktioniert die Pomodoro-Technik?

Die Methode postuliert einen Wechsel aus konzentrierten Arbeitswachsen, die sich mit kurzen Pausen abwechseln. Die Original-Variante unterteilt größere Arbeiten in einzelne Pomodori, das sind jeweils 25-Minuten Einheiten. Nach jeder Einheit folgen 5 Minuten Pause. Nach vier Arbeitseinheiten sollte eine längere Pause von ca. 15-20 Minuten eingeplant werden.

Durch die klare Vorgabe von Zeitgrenzen soll die Konzentration aufrechterhalten werden. Die regelmäßigen Pausen beugen Ermüdung und Erschöpfung vor und sorgen damit für eine höhere Produktivität.

Pomodoro-Technik: Anleitung

Das Grundprinzip der Methode ist sehr einfach. Du arbeitest ca. eine halbe Stunde, dann machst du Pause und wiederholst das ganze wieder von vorne. Für alle Planungsnerds gibt es hier noch mal eine ganz konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Optional: Drucke dir deinen Pomodoro-Planer aus oder lege dir die Vorlage digital parat.
  2. Aufgabe bestimmen: Entscheide dich, an welcher Aufgabe du die nächsten 2 Stunden arbeiten möchtest. Teile die große Aufgabe in kleine Zwischenschritte ein und ordne die Unterpunkte den einzelnen Pomodoro-Zeiten zu.
  3. Pausenaktivitäten festelgen: Überlege dir vorab, was du in deiner (kleinen) Pause tun möchtest. Schreibe dir dies ggf. ebenfalls auf.
  4. Timer setzen: Stelle den Timer auf 25 Minuten. Dafür kannst du dein Handy nehmen, eine Pomodoro-Timer-App oder visuelle Timer-Uhren. (Weiter unten habe ich dir mögliche Exemplare verlinkt. Zu den Hilfsmitteln ⬇️ )
  5. 1. Arbeitsblock: Arbeite konzentriert an deiner ersten Aufgabe. Höre erst auf, wenn der Wecker klingelt.
  6. Pause machen: Mache eine erholsame Pause von 5 Minuten. Steh auf und bewege dich ein bisschen.
  7. 2. Arbeitsblock: Überprüfe kurz, was du bereits in der ersten Arbeitssession erreicht hast und ob deine Planung realistisch war, passe die Aufgaben für den 2. Block ggf. an. Arbeite wieder mit vollem Fokus für 25 Minuten.
  8. Pause: Mache erneut eine kurze Pause.
  9. Wiederhole Punkt 5 bis 7.
  10. Lange Pause: Nach vier Pomodori machst du eine längere Pause von 15–30 Minuten.

Pomodoro-Technik: Ein Kreisdiagramm mit der Beschriftung Arbeitszeit 50 Minuten + 10 Minuten Pause
Wie lange du einzelne Arbeitseinheiten gestaltest, ist natürlich dir überlassen. Spätestens nach 50 Minuten solltest du jedoch eine Pause einlegen!

Pomodoro-Technik im Praxiseinsatz: Aufgaben und Beispiele

Das Arbeiten in Zeitblöckenkann für viele Menschen und Berufe gut funktionieren. In diesem Abschnitt bekommst du einen Überblick über verschiedene Aufgabentypen, für die sich die Technik eignet, und einige praktische Beispiele bzw. Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Lebensbereichen.

Arten von Aufgaben

  • Prüfungsvorbereitungen / Lernen,
  • Büro-/ Schreibtischtätigkeiten wie z.B. das Verfassen von Texten, Präsentationen oder Grafiken (z.B. Abschlussarbeiten),
  • Routineaufgaben und der Erledigung von Haushaltskram, sowie
  • Tätigkeiten, die wenig kognitive Kapazität erfordern (Fleißarbeit).

Grundsätzlich können alle Aufgaben, die in kürzere Arbeitsschritte unterteilt werden können, mittels Pomodoro-Technik bearbeitet werden.

Beispiele für den Einsatz vor Pomodoro-Technik

Beispiel 1: Haushalt

Durch den Einsatz der Pomodoro-Technik vermeidest du das Gefühl, dass die Erledigung des Haushalts endlos ist und du bis zur Erschöpfung schuftest um dann tot aufs Sofa zu fallen und dann nichts mehr machen zu können.

Je nach anliegenden Aufgaben kannst du dich z.B.

  1. die ersten 25 Minuten lang um die Wäsche kümmern (u.a. „den Stuhl“ aufräumen, Schmutzwäsche einsammeln, Wäsche anstellen, saubere Wäsche verräumen), dann pausieren,
  2. danach kannst du so viel es geht aufräumen und Dinge an ihren Platz zurück räumen und dann erneut pausieren.
  3. Im dritten Block reinigst du Oberflächen und wischt Staub und nach weiteren 5 Minuten Pause
  4. kannst du noch die Böden saugen.

Auf diese Art kannst du in 2 Stunden viele im Haushalt schaffen und gleiczeitig gut mit deiner Energie umgehen.

Beispiel 2: Lernen

Prüfungsvorbereitung: Ein Student könnte beispielsweise einen Pomodoro auf Theorien, einen weiteren auf Übungsaufgaben und den dritten auf das Wiederholen der Lerninhalte fokussieren. Wenn du für eine Prüfung lernst, kannst du den Stoff in einzelne Themenblöcke aufteilen:

  • 1. Pomodoro: Lesen und Markieren eines Kapitels (25 Minuten)
  • 2. Pomodoro: Zusammenfassen der wichtigsten Punkte (25 Minuten)
  • 3. Pomodoro: Vokabeln oder Fachbegriffe wiederholen (25 Minuten)
  • 4. Pomodoro: Selbsttest oder Übungsfragen bearbeiten (25 Minuten)

Durch diese Struktur stellst du sicher, dass du deine Lernzeit optimal nutzt, ohne von der Fülle des Materials überfordert zu werden.

Beispiel 3: Routine am Schreibtisch

Die Pomodoro-Technik lässt sich gut mit dem Batching von Aufgaben verknüpfen. Aufgaben, die über den Tag immer wieder anfallen bündest du hierbei zu einem großen Block und erledigst sie am Stück.

Einzelne Pomodori kannst du u.a. für folgende Aufgaben festlegen:

  • E-Mails: Anstatt also 4x am Tag deine E-Mails zu öffnen und zu bearbeiten, reservierst du eine Pomodori-Einheit dafür, E-Mails zu lesen, zu beantworten, zu löschen oder darin anfallende Aufgaben zu terminieren.
  • Telefonate: Den Anruf in der Zahnarzt-Praxis, die Nachfrage beim Finanzamt, die Terminbestätigung beim Ausbildungsinstitut, … wenn du einmal das Telefon in der Hand hast, erledigst du alle notwendigen Anrufe hintereinander weg.

Beispiel 4: Schreibarbeit

Das Schreiben von Texten braucht viel Konzentration und Aufmerksamkeit und eignet sich damit ebenfalls sehr gut für die Einteilung nach der Pomodoro-Technik. Dabei ist es egal, ob du eine Hausarbeit, einen Artikel für deinen Blog, eine Stellungnahme für die Krankenkasse oder eine Bewerbung schreibst. Statt dich über Stunden hinweg an den Text zu setzen, stellst du dir zu Beginn einen Timer und arbeitest wiederholt für 25-Minuten an deinem Text.

Pomodoro-Technik: Vor- und Nachteile

Die Methode wird von vielen geliebt, ist jedoch nicht für jeden geeignet und bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Die Vor- und Nachteile erkläre ich dir im folgenden Abschnitt.

Vorteile der Pomodoro-Technik

Durch die Abwechslung von Arbeit und Pause hilft die Methode dabei, über einen längeren Zeitraum Konzentration und Energie aufrechtzuerhalten. Dadurch, dass die Arbeitszeit außerdem künstlich verkürzt wird, entsteht ein Gefühl der Dringlichkeit und es fällt es leichter fokussiert zu arbeiten und sich nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen.

VIele Menschen erleben die Pomodoro-Technik als motivierend und hilfreich bei Aufschieberitis und Prokrastination.

Manche ADHSler*innen profitieren von dieser Zeitmanagement-Methode, da sie eine klare Struktur vorgibt und einen ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Aktivitäten erlaubt und verhindert, dass Pausen vergessen werden.

Wenn die Länge der Pomodori individuell für Aufgaben angepasst wird, ist die Technik für fast alle Aufgaben geeignet und einfach anzuwenden.

Nachteile & Kritik an der Pomodoro-Technik

Trotz der Vorteile, funktioniert es nicht für jede Person gleich gut. Es kann sein, dass du dich durch die Zeitvorgabe gestresst und unter Druck fühlst.

Die enge Tackung und regelmäßigen Unterbrechungen können dich aus dem Flow bringen. Je nach Arbeitsumgebung wirst du schon immer wieder bei deiner Arbeit gestört, z.B. weil das Telefon klingelt oder Kolleg*innen oder Kund*innen etwas von mir möchten.

Der größte Kritikpunkt ist die ’starre‘ Zeitvorgabe, denn nicht jede Aufgabe lässt sich in 25 Minuten-Blöcke unterteilen und viele komplexee Tätigkeiten benötigen längere ununterbrochene Arbeitsphasen. Die Methode scheint eher als simplen Bürotätigkeiten orientiert sein. In den meisten Berufen wie z.B. Psychotherapeut*innen, Handwerker*innen, Rettungskräfte oder Schauspieler*innen am Theater (und viele, viele mehr), ist die Technik überwiegend nicht anwendbar.

Auch Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten mit der Pomodoro-Methode, da sie eine hohe Selbstdisziplin erfordert und ein ständiges Umstellen zwischen Arbeit und Pausen verlangt. Vielen ADHSler*innen fällt es leichter, längere Zeiten am Stück zu arbeiten, anstatt immer wieder neu reinkommen zu müssen.

>> Weiterlesen: Anzeichen von ADHS {50 typische Situationen & Symptome, die ADHSler*innen kennen}

Herausfordernd kann es außerdem sein, sich in den Arbeitsblöcken wirklich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und nicht mit wildem Multitasking zwischen verschiedenen Tasks herum zu springen.

Ist die Pomodoro-Technik wissenschaftlich belegt?

Die Pomodoro-Technik sich bei vielen Zeitmanagement-Expert*innen bei großer Beliebtheit und wird in jedem zweiten Seminar als mega Produktivitäts-Methode vorgestellt. Einzelberichte vervollständigen das Bild, dass die Technik erfolgreicher macht und gegen Prokrastination hilft.

Als Psychologin stelle ich mir da sofort die Frage: Ist das wirklich so? Was sagt eigentlich die Forschung dazu? Denn nur weil Methoden für einige Personen super funktionieren oder gefühlt ganz toll sind, muss dem nicht so sein.

Schauen wir uns den aktellen Forschungsstand mal an:

Eine Studie von Santiago & Gurat (2023) verglich die Lernleistung bei naturwissenschaftlichen Inhalten, die entweder als klassische Vorlesung (ca. 1.5 Stunden lang) oder in drei Pomodoro-Eineiten mit je 5 Minuten Pausen dazwischen vermittelt wurde. In einem anschließenden Test über die Inhalte, zeigten die Pomodoro-Lernenden bessere Leistungen als die Gruppe, die ohne Pausen Wissen vermittelt bekommen hat.

Felicitas Biwer und ihre Kolleg*innen untersuchten, welchen Unterschied die Pausenart macht in Bezug auf geistige Anstrengung, Aufgabenerfahrungen und Aufgabenerledigung (Biwer et. al., 2023). Dabei durften die Teilnehmer der einen Gruppe während des Selbststudiums selbst entscheiden, wann sie Pausen machen wollten. Die Probandinnen der zweiten gruppe mussten entweder nach einem 24-minütigen Lernblock eine 6-minütige Pause machen oder oder nach jedem 12-minütigen Lernblock eine 3-minütige Pause.

Die Ergebnisse zeigten: In Bezug auf die Aufgabenerledigung macht es keinen Unterschied, ob nach der Pomodoro-Methode gearbeitet wird oder nicht. Insgesamt schien es jedoch Effizienzvorteile (ähnliche Aufgaben in kürzerer Zeit) gegenüber den selbstregulierten Pausen zu geben. Wer jedoch selbst entscheiden darf, wann eine Pause gemacht wird, arbeitet länger am Stück, macht längere Pausen und ist dabei müder, abgelenkter und weniger konzentriert und motiviert.

In einer weiteren Studie (Dizon et. al., 2021) fanden in einem Experiment keine Veränderungen und Unterschiede zwischen der Verwendung der Flowtime-Technik und der Pomodoro-Technik von Aufschiebeverhalten (Gemessen mit der Irrational Procrastination Scale) und akademischer Motivation (Motivational Diagnostic Test) untersucht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pomodoro-Methode für selbstständiges Arbeiten in Bezug auf die Produktivität und Aufgabenerledigung wahrscheinlich etwas überschätzt wird. Sie scheint hier vor allem einen positiven Einfluss auf die Stimmung zu haben. Im Kontext von Frontal-Unterricht wird sie im Gegensatz dazu noch viel zu selten genutzt, obwohl die Lernleistung der Studierenden davon profitiert.

Tipps & Tricks für die Umsetzung der Pomodoro-Methode

Das wichtigste vorab: Wenn die Methode für dich grundsätzlich nicht funktioniert, ist das vollkommen in Ordnung! Zeitmanagement-Methoden sind wie ein großes Buffet. Das heißt du darfst dir aussuchen, was dir schmeckt und musst nicht alles essen.

>> Weiterlesen: Das Zeitmanagement-Glossar. Dort findest du einen Überblick über alle wichtigen Techniken, Methoden und Begriffe.

Wenn du jedoch denkst, dass die Vorteile überwiegen und das Arbeiten in Fokus-Blöcken grundsätzlich zu dir passen könnte, nutze folgende Tipps, um noch mehr rauszuholen:

Individualisiere die Pomodori

Es ist möglich, dass die 25-Minuten-Intervalle für dich zu lang sind und du es nicht schaffst, solange konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten. Oder dass es dir leicht fällt auch mal 40 Minuten am Stück zu arbeiten. Experimentiere mit unterschiedlichen Zeitintervallen und finde heraus, was am besten zu dir passt. Das kann von Aufgabe zu Aufgabe variieren.

Am Ende ist es besser, wenn du ’nur‘ 10 Minuten arbeitest und 15 Minuten Pause machst, als gar nicht zu beginnen. Passe deshalb die Intervalle einfach deinem persönlichen Konzentrationslevel an und plane spätestens nach 50 Minuten 10 Minuten Pause ein.

💡 Idee: Pomodoro-Reverse für Aufschieber:innen Drehe die Zeitangaben einfach um! Statt 25 Minuten zu arbeiten, machst du 25 Minuten Pause und arbeitest dann für 5 Minuten an deiner aufgeschobenen Aufgabe! Und dann gibt es wieder eine Pause!

Mache dir einen Pomodoro-Plan

Grundsätzlich ist es immer eine gute Idee, einen Plan zu machen. Ein Ablaufplan für die Arbeit mit der Pomodoro-Technik kann helfen, einzelne Arbeitsschritte zu definieren und Pausen wirklich erholsam zu verbringen. Eine passende Vorlage findest du im Anti-Aufschiebe-E-Book.

Pomodoro-Planer + mehr als 20 andere Vorlagen

Halte die Pausenzeiten ein

Es kann schwierig sein, wirklich nur 5 oder 10 Minuten Pause zu machen. Stell dir z.B. einen zweiten Timer, der dich an die Rückkehr zur Aufgabe erinnert. Mache etwas Erholsames in deiner Pause und vermeide es zum Handy zu greifen. Stelle dir ein Zeitlimit für Social Media und mache dir eine Pausenliste mit Aktivitäten und Ideen für kleine Pausen.

Bedenke außerdem, dass die Länge deiner benötigten Pausen davon abhängt, was du während deiner Pomodoro-Phase tust. Wenn du einer körperlich anstrengenden Arbeit nachgehst (z.B. Renovieren), reicht eine 10 Minuten Pause wahrscheinlich nicht aus.

Pausen als Check-In nutzen

Bei Gruppenarbeiten, bei denen zeitgleich an einem Projekt gearbeitet wird, eigenen sich die Pausen um ein kurzes Update zu geben. So sind alle Teammitglieder auf dem selben Stand und durch die beständige Kontrolle sind Fortschritte gut sichtbar. Dieses Vorgehen eignet sich besonders gut bei Projekten, in denen die Teilnehmenden von einandner abhängig sind, z.B. eine gemeinsame Präsentation/Ausarbeitung erarbeiten.

Durch die Individualsierungsmöglichkeiten wird die Pomodoro-Technik zu einer vielseitig einsetzbaren Methode, die sich für für fast jede Art von Aufgabe eignet.

Hilfsmittel & Tools für die Pomodoro- Technik

Verschiedene Apps und Tools können dir bei der Umsetzung helfen:

Pomorodo-Planer

Ein Pomodoro-Planer (z.B. der aus der 21-Tage-Produktivitäts-Challenge) kann dir helfen, Zwischenschritte zu visualisieren und während der Arbeitseinheit fokussiert zu bleiben.

Pomodoro-Planer zum Ausdrucken

Analoge Timer und Uhren

Die günstigeste Variante ist die Nutzung eines simplen Küchentimers*. Passend zum Namen der Methode kannst du dir einen klassisch aufziehbaren Tomaten-Timer* besorgen. Oder die typische deutsche Eieruhr*.

Hilfreicher sind oft visueller Timer, die das Ablaufen der Zeit farblich darstellen.

Eine andere Option sind Cube-Timer. Diese Timer-Würfel* erlauben schnelles Stellen und Verändern des Timers durch Drehen des Würfels.

Co-Working-Pomodoro-Videos

Nutze Ambient-Videos für gemeinsames Pomodoro-Arbeiten, z.B. Lernsessions mit McGonagall.

Empfehlungen für Apps & Software

Wenn du eh am Computer arbeitest (und dich von deinem Handy vielleicht auch eher ablenken lässt), eignet sich für die Pomodoro-Methode eine Webanwendung. Ich kann dir diese beiden empfehlen:

  • Tomato-timer.com Ein minimalistischer webbasierter Pomodoro-Timer. Du kannst den Timer direkt im Browser starten. Eine Anmeldung oder ein Download ist nicht erforderlich. Das Design ist simple, gegebenenfalls etwas langweilig.

  • Tomatotimers.com Funktioniert genauso wie Tomato-Timer. Auch hier ist keine Anmeldung notwendig und du kannst den Timer direkt auf der Website starten. Das Design ist etwas verspielter und bunter.
Bei Tomatotimers passt sich die animierte Tomate der Situation an. Hier: Short Break (kurze Pause)

Du schaffst es dich von deinem Handy nicht zu stark abzulenken oder dir hilft der sichtbare Timer das Handy in Ruhe zu lassen? Dann ist eine Fokus-App eine gute Option. Es gibt mittlerweile unendlich viele verschiedene Anbieter. Du kannst einfach im AppStore oder App-Download-Ort deines Handys nach „Pomodoro-Timer“ suchen.

Da ich persönlich die Pomodoro-Technik (noch) nicht so viel nutze, kann ich keine richtigen Erfahrungswerte teilen. Für ein paar Tage habe ich die kostenlose Version von „Flow“ getestet und möchte die minimalistische Aufbereitung. Im AppStore habe ich außerdem „BFT – Bear Focus Timer (2,29€)“ gefunden. Wenn ich eine App kaufen würde, dann wahrscheinlich diese, weil das Design so unendlich niedlich ist oder die extrem beliebte „Forest – Bleib konzentriert“ (4,99€), bei der du die Pflanzung von echten Bäume unterstützt, während du dein Handy weglegst.

Check einfach mal das große Angebot aus und entscheide dich für eine App, die dich am besten unterstützt. Viele gute Bewertungen haben z.B. Focus keeper, Focus To-Do, Be Focused (Mac) schlichte und einfache Pomodoro-App, die gut in das Apple-Ökosystem integriert ist. Sie bietet die Möglichkeit, Aufgaben zu segmentieren und mit Pomodoros zu arbeiten.

Meine persönliche Erfahrung mit der Pomodoro-Technik

Ich persönliche nutze diese Methode wenig bis gar nicht. Ich finde es umständlich mir zuerst einen Wecker zu stellen anstatt direkt mit der Arbeit an meinen To-dos zu beginnen. Ich arbeite oft eher lustorientiert und wechsel dann eher zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her. Ich habe außerdem ein ganz gutes Gefühl für meine Leistungsfähigkeit und mache automatisch Pausen, wenn ich sie brauche.

Für gemeinsames Arbeiten in Co-Workings finde ich sie toll und nehme sie dort auch gerne an. In diesem Kontext finde ich es hilfreich, wirklich 25 Minuten konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten und danach eine kurze Pause einzulegen.

Noch mehr konkrete Methoden findest du hier:

👉 Zeitmanagament-Glossar

👉 Eat that frog – Eine Methode zum (Um)Setzen von Prioritäten

👉 Start-Stop-Continue – Eine Methode zum Reflektieren und für eine super schnelle Monatsplanung

👉 „Die 21-Tage-Produktivitäts-Challenge“ (24,90 €) – In 3 Wochen organisierter und produktiver werden und aufgeschobene Projekte endlich angehen. Inklusive über 20 hilfreichen Vorlagen (u.a. der super praktische Pomodoro-Planer!), die du beliebig oft ausdrucken kannst.


📚Quellen:

Biwer, F., Wiradhany, W., oude Egbrink, M. G. A., & de Bruin, A. B. H. (2023). Understanding effort regulation: Comparing ‘Pomodoro’ breaks and self-regulated breaks. British Journal of Educational Psychology, 93(Suppl. 2), 353–367. https://doi.org/10.1111/bjep.12593

Dizon, R. J. , Ermitanio, H. D., Estevez, D. M., Ferrer, J., Flores, S. J., Fontanilla, K. M., Frias, A., Galang, E, Guei, N. F. & Dr. Sugay, J. (2021). The effects of Pomodoro technique on academic-related tasks, procrastination behavior, and academic motivation among college students in a mixed online learning environment. Globus Journal of Progressive Education: A Refereed Research Journal, 11(2).

Santiago, C., & Gurat, M. (2023). The effect of Pomodoro technique on student Mendelian genetics concept mastery during synchronous remote learning. International Research Journal of Management, IT and Social Sciences, 10(4), 233–243. https://doi.org/10.21744/irjmis.v10n4.2287


Ich bin Expertin für Gesunde Produktivität. Als studierte Psychologin weiß ich ganz genau, wie menschliches Verhalten funktioniert und auch, wie es sich (mühelos) verändern lässt. 

Die unendliche To-do-Liste abarbeiten und dabei noch Zeit für Freizeit und Hobbys haben ist eine echte Herausforderung. Aber mit den richtigen Methoden viel einfacher – ich zeige dir wie es geht!

Über mich und zum Anti-Aufschiebe-E-Book.

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